RANKING BOOK TROPES FROM WORST TO BEST - LILA BLUMENWIESE (2024)

Wer kennt sie nicht, die guten alten Tropen (engl. tropes), die uns Leser*innen eigentlich ständig über den Weg laufen. Der Begriff ist etwas schwierig zu fassen, da die Bedeutung, die in popkulturellen Kontexten verwendet wird, von der literaturwissenschaftlichen Bedeutung etwas abweicht. Ich verstehe unter Tropen jedenfalls eine Art Thema oder Handlungsrichtung, das sich in Kategorien einteilen lässt und in Büchern verschiedener Genre vorkommen kann. Ein Beispiel wäre enemies-to-lovers-Geschichten. In solchen Geschichten entwickeln sich Personen, die sich anfangs eher nicht mochten zu Personen, die sich lieben. Es gibt eine riesige Menge an solchen Tropen und die bekanntesten von ihnen möchte ich daher heute ranken – von worst to best. An dieser Stelle möchte ich mich auch noch einmal bei euch bedanken. Und zwar dafür, dass ihr mir so fleißig Vorschläge mit Tropen auf Instagram geschickt habt – merci! Jetzt geht’s aber los mit dem Blogpost.

Kategorie 1: Versuche ich möglichst zu vermeiden

Miscommunication: Eine Trope, mit der man mir wirklich nicht ankommen sollte, ist Miscommunication. Es gibt fast nichts, was mich mehr aufregt, weil Probleme in solchen Geschichten immer so künstlich geschaffen werden und meist komplett unnötig sind. Als Leserin nervt mich diese Trope einfach nur und oft endet so etwas bei mir mit Augen verdrehen und schlechten Goodreads-Bewertungen.

Love at first sight/Insta Love: Diese Trope ist einfach furchtbar unrealistisch und selten nachvollziehbar. Ich glaube zwar auf Anziehung auf den ersten Blick, aber Liebe? Dafür ist das einfach ein zu großer und komplexer Begriff mit einem Konzept dahinter, das in meinen Augen nicht einfach plötzlich ausgelöst werden kann. Liebe ist schließlich mehr als körperliche Anziehung oder Sympathie mit einem anderen Menschen. In Büchern mag ich das auch einfach nicht. Klar, Liebesromane sind selten so richtig realistisch, aber Insta Love ist einfach nochmal eine Spur unrealistischer.

„Not like other girls“-Protagonistin: Das ist einfach nur nervig. Menschen, die sich als ach so „anders“ und dadurch irgendwie auch besser halten, sind im echten Leben ätzend und in Büchern erst recht. Zumal die Figuren, die als solche angelegt werden, oft nicht einmal ansatzweise so anders und besonders sind, wie sie denken. Brauche ich nicht, versuche ich zu vermeiden.

Kategorie 2: Kommt seehr auf die Umsetzung an

Enemies to Lovers: Okay, hear me out, da das vermutlich eine sehr kontroverse Meinung ist, aber Enemies to Lovers hat es bei mir schwer. Wenn es gut gemacht ist, liebe ich diese Trope, weil man Charakterentwicklung dadurch oft sehen kann. Außerdem knistert es zwischen den Figuren dann auch oft so schön. Allerdings muss ich sagen, dass gerade im Bereich Romance diese Trope für mich einfach nicht funktioniert. Mir geht hier oft einiges zu schnell. „Verfeindet“ sind die Figuren in vielen Fällen eigentlich nur für die ersten 20 Seiten und dann finden sie sich doch ganz toll. Und dann ist auch schon alles, was diese Trope ausmacht, weg und das finde ich schade. Wenn die Umsetzung aber stimmt, kann es gut werden, aber ich bin bei Enemies to Lovers immer etwas vorsichtiger.

Dreiecksbeziehung/Love Triangle: Eines meiner Lieblingsbücher hat ein Love Triangle, dennoch ist das an sich keine Trope, die ich abgöttisch liebe. Ich mag schon, dass man sich als Leser*in dann oft für ein „Team“ entscheidet und die ganze Zeit hofft, dass der*die Protagonist*in mit eben dieser Person zusammenkommt, aber es kann dann auch oft schon einmal etwas nervig werden. Besonders wenn die Unentschlossenheit der Person, die sich entscheiden muss, zu stark im Fokus steht und zu Selbstmitleid führt. Es kommt ingesamt einfach auf die Umsetzung an.

Past Trauma: Finde ich oft nicht authentisch gelöst oder aber es führt dazu, dass die Figuren allein auf ihr Trauma reduziert werden und gar keine andere Persönlichkeit mehr haben. Das mag ich einfach nicht gerne, wenn ich eine Geschichte lese. Es gibt aber durchaus auch Romane, in denen diese Trope gut umgesetzt wurde.

Bad Boy/Good Girl: Eine zeitlang war das ja gefühlt die einzige Trope im New Adult-Bereich, es gibt sie aber auch in anderen Genres. Es nicht so, dass ich diese Trope grundsätzlich nicht mag, ich mag arrogante Typen in Büchern nämlich immer ganz gerne (zählt in meinen Augen auch eher zu den Bad Boys), aber oft endet das alles in einer toxischen oder problematischen Beziehung. Und jemanden wie Hardin Scott mag ich ja sowieso nicht.

Forbidden Love: Unter Forbidden Love kann man verschiedene Handlungsentwicklungen verstehen, wobei der Begriff „forbidden“ oft sehr weit gefasst ist. Ich mag beispielsweise keine Stiefgeschwister-Geschichten, aber „Bruder der besten Freundin“ oder „wir dürfen aufgrund eines Gesetztes in einer Fantasywelt nicht zusammen sein“ kann spannend sein. Passend zur Kategorie, in die ich diese Trope eingeordnet habe, kommt es bei „Forbidden Love“ einfach auf die Umsetzung an. Und ach ja, Teacher-Student-Geschichten sind nicht cool!

Kategorie 3: Ist mir eigentlich egal

Chosen One: Eines der Tropen, die die meisten vermutlich nicht mehr lesen können, da gerade die Genre Fantasy und Dystopie eine Zeit lang fast nur aus solchen Geschichten bestanden. Mir ist es eigentlich relativ egal, ob in dem Buch, das ich jetzt gerade lese, das Chosen One-Thema vorkommt oder nicht. Manchmal mag ich’s, manchmal nicht, für Spannung sorgt es eigentlich meistens. Nachteil ist, dass die Protagonist*innen schonmal schnell etwas unsympathisch erscheinen, aber grundsätzlich ist Chosen One jetzt weder etwas, das mich abschreckt noch etwas, das dafür sorgt, dass ich das Buch sofort kaufe.

Pregnancy: Bei vielen sehr unbeliebt, mich stört es aber eigentlich nicht. Solange eine Beziehung nicht einzig und allein auf einer Schwangerschaft beruht (aber auch das kann gelungen erzählt werden), sehe ich persönlich keinen Nachteil darin, wenn eine Figur schwanger wird. Gerade in Reihen, wenn Paare schon länger zusammen sind oder eine längere Geschichte haben, finde ich es eigentlich sogar ganz schön, wenn eine Schwangerschaft mit eingebaut wird. Und es können ja auch ernste Themen wie Fehlgeburten oder Abtreibungen mit eingebaut werden. Grundsätzlich ist es aber auch nicht so, dass ich jetzt explizit nach Geschichten mit der Schwangerschafts-Trope suche.

Found Family: Das klassische Beispiel dafür ist vermutlich „Das Lied der Krähen“. Da mochte ich diese Trope auch sehr, da sie zu der Welt, den Figuren und der Geschichte gepasst hat. Ansonsten muss ich sagen, kann ich nicht viel mehr dazu sagen, da ich einfach noch nicht genug Geschichten gelesen habe, die das thematisieren. Aber ich bin nicht abgeneigt und die Trope hat bei mir auf jeden Fall Potenzial

Kategorie 4: Gefällt mir in 90% der Fälle

Only one Bed: Haha shame on me, aber das finde ich tatsächlich immer ganz witzig. Gerade in Fantasy- oder Mysteryromanen, gerne dann auch in Kombination mit Enemies to Lovers oder Friends to Lovers, freue ich mich dann doch immer, wenn eine solche Szene kommt. Führt meistens zu extrem viel Geknister zwischen den Figuren oder sogar zu mehr ;) Kann natürlich manchmal auch too much sein, aber in 90% der Fälle mag ich’s gerne!

Celebrities: Finde ich wirklich immer sehr cool! Die typische „Promi-trifft-auf-Normalo“-Story ist zwar etwas ausgelutscht, aber dennoch immer wieder schön und außerdem kann man Prominente ja auch noch auf eine andere Art und Weise in eine Geschichte mit einbringen. Super Beispiele dafür sind „The Seven Husbands of Evelyn Hugo“ und „Daisy Jones & The Six“, welche beide von der wundervollen Taylor Jenkins Reid geschrieben wurden.

Fake Dating: Aus dieser Kategorie habe ich ehrlich gestanden noch nicht so viel gelesen, was ich gelesen habe, mochte ich aber immer sehr, weswegen ich die Trope auch hier einordnen möchte. In „The Love Hypothesis“ soll es ja auch eine Fake Dating-Trope geben – vielleicht werde ich das Buch dann ja doch demnächst mal lesen :)

Time Gap/Zeitsprünge: Mag ich meistens sehr, da man die Figuren so ja auch oft über einen längeren Zeitraum begleiten kann und die Entwicklungen so besser verfolgen kann. Ein sehr gutes Beispiel für eine Geschichte, die mit Zeitsprüngen arbeitet, ist übrigens „Normal People“ von Sally Rooney.

Kategorie 5: Liebs abgöttisch!

Friends to Lovers: Eine meiner allerliebsten Tropen ist Friends to Lovers. Die Trope funktioniert in fast allen Genres, beinhaltet Charakterentwicklung und -Wachstum und sorgt auch oft für Knistern. Wenn ein Buch schon vom Klappentext aus diese Trope verspricht, wandert es quasi direkt in meinen Warenkorb.

Slow Burn: Für Leute, die nur Romance lesen, ist Slow Burn vermutlich nichts, aber ich lieeebe das. Wenn man über mehrere Bände hinweg mit den Figuren mitfiebert und immer darauf wartet, dass endlich etwas passiert und wenn’s dann passiert, ist es wie eine Art Belohnung. Ich liebe es auch, all die kleinen Annäherungen zwischen den Figuren beobachten zu können, hach, einfach eine tolle Trope!

Fairytale Retelling: Liebe ich! Schon seit ich klein bin habe ich eine Schwäche für Märchen und mag Retellings daher unglaublich gerne. Eine besondere Schwäche habe ich für Neuerzählungen von Aschenputtel, gerne auch ohne Fantasyaspekte. Wenn ich diesbezüglich Empfehlungen habt, immer gerne her damit!

Multiple POVs: Geschichten werden einfach so viel komplexer und auch irgendwie besser, wenn sie aus mehreren Sichten erzählt werden. Klar, manche Figuren mag man weniger, manche mehr, aber an sich ist es so einfach möglich, viele kleine Geschichten in einer großen zu erzählen. Es muss nicht nur eine Liebesgeschichte geben, keinen klassischen Protagonisten. Toll finde iich auch, wenn sich die vielen POVs erst mit der Zeit entwicklen und man quasi mit jedem Teil eine weitere Innensicht dazubekommt.

Magical Academies/Geheimorganisationen: Ich hoffe, es ist klar, was ich mit dieser Trope meine. Ich liebe es einfach, wenn es magische Schulen, Akademien, Institute oder Organisationen gibt. Beispiele dafür wären Hogwarts, die Schattenjäger-Institute oder auch die Loge des Grafen von Saint Germain. Ich mag es, wenn es in Fantasygeschichten so etwas, ich sag mal, Übergeordnetes gibt, mit Lehrern oder Mentoren.

Welche Tropen mögt ihr am liebsten? Welche gar nicht?

xoxo Ruth

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